Schimmel, Schimmelpilze, Schimmelbildung – besitzen alle einen identischen Zellkern und werden als Organismen bezeichnet
Eine gute Kombination aus richtigem Heizen und Lüften ist essenziell, um Feuchtigkeit zu regulieren und Schimmelbildung zu vermeiden.
Hier sind die wichtigsten Tipps, die Ihnen helfen, ein gesundes Raumklima zu schaffen.
Warum ist Schimmelprävention wichtig?
Schimmel in Aufenthaltsräumen (Schulen, Büros oder Wohnräume) entsteht durch eine Kombination aus erhöhter Luftfeuchtigkeit, niedrigen Oberflächentemperaturen und schlechter Luftzirkulation. Neben baulichen Mängeln tragen auch falsches Lüften oder unzureichendes Heizen zur Schimmelbildung bei. Schimmel kann gesundheitsschädlich sein und aufwendige Sanierungen erfordern.
Es gibt mehrere schädliche Schimmelarten, die häufig in Wohn- und Arbeitsbereichen vorkommen. Hier sind einige der gängigsten Schimmelarten sowie ihre Merkmale, Vorkommen und Gesundheitsrisiken aufgeführt.
Der Fokus sollte auf der Gesundheit, der sich in den Räumen befindlichen Personen und Tiere liegen. Das dauerhafte Einatmen von Schimmelsporen kann zu langfristigen gesundheitlichen Einschränkungen führen. Die meisten Schimmelarten entstehen durch Feuchtigkeit und schlechte Belüftung. Regelmäßige Inspektionen, Luftentfeuchter und gute Belüftung können helfen, das Wachstum von Schimmel zu verhindern. Bei schwerem Befall oder gesundheitlichen Problemen sollte ein Fachmann hinzugezogen werden.
Schimmelentfernungssprays können in ausgewählten Fällen nützlich sein, um oberflächlichem Schimmelbefall entgegenzuwirken – doch hier gibt es Grenzen der Wirksamkeit.
Mögliche Symptome bei vorhandenen Schimmelpilzen im Wohn- und Arbeitsgebäuden
- Husten
- Übelkeit
- Atemwegsbeschwerden
- Schlaflosigkeit
- Pilzerkrankungen
- Kopfschmerzen
- Hautausschlag
- Allergische Reaktionen
- Rote Augen
Luftfeuchtigkeit und Temperatur in geschlossenen Räumen
Die optimale Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur sind entscheidend für das Wohlbefinden des Menschen, für dessen Gesundheit sowie die Erhaltung der Bausubstanz. Hierbei sind nachstehende Werte als Richtwert anzusehen, da Menschen individuelle Bedürfnisse haben:
Allgemeine Richtwerte für eine behagliche Umgebung: Luftfeuchtigkeit
- Zwischen 40-60% rel. Feuchte wird als optimal angesehen
- <40% wird als zu trocken empfunden – verursacht trockene Schleimhäute und erhöht das Risiko von Atemwegsproblemen sowie Hautreizungen
- >60% wird als zu feucht empfunden – begünstigt Schimmelbildung und schlechte Luftqualität, unangenehmes Schwülegefühl
- kurzfristig sind höhere Werte tollerierbar (nach dem Duschen, Kochen) führt jedoch langfristig zu Schimmelbildung und Feuchtigkeitsproblemen
Allgemeine Richtwerte für eine behagliche Umgebung: Temperatur
- Zwischen 17 und 24°C wird als behaglich empfunden
- Mindesttemperaturen werden in Deutschland durch die „technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR3.5)“ festgelegt. Diese Werte orientieren sich an der Schwere der Arbeit und der überwiegenden Körperhaltung
Zusammenfassung der Richtwerte: Raumart
Raum | Luftfeuchtigkeit | Temperatur |
Klassenzimmer | 40-60 % | 20-22 °C |
Büro | 40-60 % | 21-23 °C |
Sporthalle | 50-60 % | 18-20 °C |
Arbeits-/Lehrerzimmer | 40-60 % | 20-22 °C |
Naturwissenschaftliche oder Werkräume | 40-60 % | 18-22°C |
Küche | 40-60 % | 18-20 °C |
Badezimmer | 50-70 % (kurzzeitig) | 22-24 °C |
Vorbeugende Maßnahmen vor der Heizperiode im Winter
Freie Heizkörper:
Stellen Sie sicher, dass Heizkörper nicht durch Möbel oder Gardinen verdeckt wird, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum zu gewährleisten. Vermeiden Sie, zu trocknende Kleidung auf die Heizung zu legen. Dies vermindert die allg. Heizleistung für die Raumtemperatur, wodurch das Wohlempfinden gestört wird.
Regelmäßige Reinigung
Nehmen sich sich 1-2x im Jahr die Zeit um den Heizkörper von Innen und Außen zu reinigen, damit vermindern Sie das Verbreiten von Pilzen und Bakterien. Staub und Dreck in den Heizungslamellen verringert zudem die thermische Luftbewegung.
Heizungskörper entlüften
Wird beim Heizungsbetrieb festgestellt das Heizkörper in Ihrer Gesamtheit nicht vollständig warm/heiss sind oder werden störende Geräusche wie Gluckern vernommen, so befindet sich Luft im Inneren. Heizkörper müssen aufgrund der Verdunstung des Wassers gelegentlich entlüftet werden. Man steigert so die Effizienz und senkt damit zugleich die Heizkosten.
Hier erfahren Sie, wie die Heizung richtig entlüftet wird.
Nachtabsenkung in ungenutzten Räumen
Während der Nacht ist es ratsam die Heizung auf ein gewünschtes Minimum herabzusenken, und sparen Sie schnell Energiekosten im 2-stelligen % Bereich. Mit neuen digitalen Thermostaten können automatische Anlaufzeiten einfach hinterlegt werden, in Kombination mit akkubetriebenen Batterien tun Sie zudem was für die Umwelt.
Temperaturschwankungen vermeiden
Kalte Oberflächen ziehen schneller Feuchtigkeit. Heizen Sie nur die Räume auf eine Wohlfühltemperatur, die in direkter oder mittelbaren Nutzung liegen. Wenig frequenzierte Räume sollten nach Bedarf beheizt werden, aber nicht unter 15 °C belaufen, da sonst Schimmelbildgung droht.
Wochenende außer Haus oder im Urlaub
Bei Verlassen der Wohnung für einen längeren Zeitraum ist es nicht ratsam, die Heizkörper auszuschalten. Räume sollten zumindest auf eine Grundtemperatur von etwa 15 °C eingestellt bleiben. So verhindern Sie eine komplette Auskühlung während einer längeren Abwesenheit.
Dies betrifft alle Wohnbereiche um Schimmelbildung zu meiden.
Ein Grad niedriger – spart 6% Energiekosten
Bei sehr kalten Tagen ist es niemals sinnvoll den Thermostat auf 4 oder 5 zu stellen – hier zahlt man kräftig drauf.
Was bedeuten die Zahlen auf dem Thermostat an der Heizung:
ZAHLEN AUF DEM THERMOSTAT |
ÜBERSETZUNG IN TEMPERATURANGABEN |
Ziffer: 1 | 12 °C |
Ziffer: 2 | 16 °C |
Ziffer: 3 | 20 °C |
Ziffer: 4 | 24 °C |
Ziffer: 5 | 28 °C |
Je nach persönlichen Empfinden mag der eine es eher warm, der andere eher kühl. Doch wo liegen die optimalen Bedingungen für eine gesunde Luftqualität und wie findet man einen Konsenz mit Schülern, Vorgesetzten und Kolleg:innen.
Hierfür wurde vom Baua: Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ein wertvolles Leitliniendokument das sog. ASR3.5 (Arbeitsstättenverordnung) für Raumtemperatur erstellt. Die die Temperatur in Innneräumen je nach Arbeitsplatzart beschreibt.
Hierbei gibt es zahlreiche wichtige Kriterien – die Mindestwerte der Lufttemperatur in Arbeitsräumen ist wie folgt unter Tabelle 1 hinterlegt:
Zudem unterscheidet man außerdem in der Tätigkeit der einzelnen Personen.
Effektives Lüften
Zum effektiven Lüften bieten sich mehrere Lüftungsarten an die sich bewehrt haben:
Stoß- und Querlüften:
Die grundsätzliche Regel beim Lüften um eine hohe Effizenz zu erreichen, ausschließlich Stoß- oder Querlüftung auszuführen. Zur ordentlichen Querlüftung wird empfohlen, falls keine Balkontüren vorhanden sind jeweils eine Fensterbankeseite dauerhaft freigeräumt zu belassen, um lästiges Umräumen zu vermeiden.
Weniger effizient ist die sogenannte Kipplüftung, da sie sich wenig im Alltag zur Minimierung von Kohlendioxid sowie der relativen Feuchte bewehrt, um einen schnellen Luftaustausch zu erreichen. Diese Art des Lüftens sollte möglichst vermieden werden, da sie auf Dauer nur einen begrenzten Luftaustausch bieten – vor Allem aber in den Wintermonaten Wände und Möbel bei langen Lüftungszyklus auskühlen. Hierbei wird nach dem Verschließen der Fenster eine sehr lange Zeit benötigt, um den Raum, dessen Wände und Möbel wieder auf die Wunschtemperatur zurück zu heitzen.
Heizkörper beim Raumlüften – drosseln
Je nach Wahl der Fensteröffnung wird ein schneller oder langsamer Luftaustausch gewährleistet. Senken sie die Temperatureinstellung des Thermostats, um unnötige Kosten zu vermeiden.
Zusammenfassung als Richtwert: Lüftungsmethoden und deren Effizienz
Lüftungsmethode | Dauer des Lüftens | Luftaustausch (Effizienz) Abkühlung der Möbel/Wände | Anschließender Heizaufwand | Beschreibung | Empfehlung |
Kipp-Lüftung* | 20-60 Minuten | Langsam & ineffizient | Hoch, da Möbel und Wände abkühlen | Geringer Luftaustausch, eher für minimale Lüftung geeignet. Hohe Wärmeverluste, Feuchtigkeit wird kaum abgeführt | Nein |
Kipp-Lüftung* (Quer über alle Fenster) | 20-30 Minuten | Moderat ineffizient | Mittel, da längere Lüftung Möbel abkühlen | Etwas besserer Luftaustausch, eher zu wärmeren Jahreszeit anwendbar. Hohe Wärmeverluste, Feuchtigkeit wird kaum abgeführt. | Nein |
Stoßlüftung* (Fenster offen) | 5-10 Minuten |
Effizient | Gering, da Möbel und Wände warm bleiben | Fenster vollständig geöffnet. Luftaustausch erfolgt zügig effizient und energiesparend | Ja |
Querlüftung* (Lüftung über alle Fenster) | 2-4 Minuten |
Sehr effizient | Sehr gering, da Wärme in der Bau-, Möbelsubstanz verbleibt | Fenster auf gegenüberliegenden Seiten vollständig öffnen. Sehr schneller Luftaustausch durch Durchzug. | Ja |
*Beachten Sie, dass sich durch öffnen der Fenster sog. Zugluft bilden kann. Es ist immer ratsam alle geöffneten Türen und Fenster mit Bewegungsbegrenzern (Stoppern) zu sichern.
Geschwindigkeit der Luftaustauschrate nach Art
Kipp-Lüftung:
Der Luftaustausch erfolgt oft sehr langsam, da der Druchunterschied minimal ist und kaum Luftbewegung entsteht. In 1 Stunde wird meist nur ein geringer Teil der Luft ausgetauscht.
Stoßlüftung:
Öffnet man 1 Fenster vollständig, ist der Luftaustausch deutlich schneller. Kühle Außenluft sinkt nach unten – warme Innenluft steigt nach oben, was eine effiziente Luftzirkulation ermöglicht
Querlüftung:
Die effektivste Methode, da der Durchzug die Luft nahezuvollständig in kurzer Zeit austauscht. Optimal bei stark erhöhter Luftfeuchtigkeit, Kohlendioxid oder Gerüchen.
Wann sollte gelüftet werden?
Besonders nach Aktivitäten wie Sport, Kochen, Duschen oder langem Schlafen sollte gelüftet werden. Menschen geben nachts zwischen 0,5 bis 4 Liter Feuchtigkeit durch die Atmung ab. Auch bei sportlicher Aktivität steigt die Raumfeuchte durch Schwitzen und Atmung. Pflanzen beeinflussen ebenfalls die Luftfeuchtigkeit und den CO2-Gehalt.
Jede Wohnung, jedes Haus und jedes Bürogebäude ist individuell. Nur durch die Überwachung von Temperatur, relativer Feuchte und des CO2-Gehalts kann eine gesunde Raumluft dauerhaft sichergestellt werden.
Regelmäßiges Lüften hilft, Schimmel, infektiöse Aerosole, Allergene, Hausstaubmilben und Stress zu reduzieren. Es steigert die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und spart Energie, da nur nach Bedarf gelüftet wird.
CO2-gesteuertes Lüften trägt zum Schutz der Gesundheit, zur Kostensenkung und zur CO2-Reduktion bei. PARAMAIR distanziert sich von der allgemeinen Empfehlung, drei- bis viermal täglich für 5-10 Minuten zu lüften, da diese zu allgemein ist. Eine sichere Umgebungsluft erfordert die richtige Platzierung von Messgeräten und gezieltes Querlüften, um dauerhaft Energie einzusparen.
Fazit
Nur mit Hilfe hochgenauer Messgeräte zur Überwachung der Temperatur, relativen Feuchte und des CO2-Gehalts ist es in unserer heutigen Innenraumluft möglich, die Konzentration zahlreicher Schadstoffe dauerhaft zu senken und zu kontrollieren. Annahmen, die auf körpereigenen Sensoren basieren und zum regelmäßigen Lüften auffordern, können in einer Welt mit zahlreichen Nebenfaktoren wie unterschiedlichen menschlichen Sinneswahrnehmungen keine effektive Sicherstellung gewährleisten.
Viele Menschen stellen immer wieder fest, dass ein Anstieg des CO2 Gehaltes im Raum tatsächlich je nach Anzahl von Personen, Tätigkeit und wie zuvor entsprechend bereits ggf. gut oder schlecht gelüftet wurde – schneller die entsprechenden Grenzwerte überschreitet als angenommen.
Sie wünschen sich klare Angaben wann Luft gut oder schlecht ist, kontaktieren Sie uns.